Irgendwann Mitte 2023 heuerten wir den ehemaligen Profi-Radrennfahrer Laurens ten Dam an, um Further Scotland mit einer mechanischen Gruppe zu fahren. Als überzeugter Di2-Nutzer war er – gelinde gesagt – leicht besorgt.
Fragt man allerdings unser Technikerteam, war seine Besorgnis völlig unbegründet, denn:
a) Ein Grund, aus dem sich Radfahrer seit Jahrzehnten für eine mechanische Gruppe entscheiden, ist ihre unglaubliche Zuverlässigkeit. Und Laurens war drauf und dran, an einem Ultradistanz-Gravel-Rennen teilzunehmen, bei dem Einfachheit und Wartungsfreundlichkeit von entscheidendem Vorteil sein würden;
b) Viele Gravel-Fahrer entscheiden sich heutzutage für eine mechanische Schaltung – damit wäre Laurens in guter Gesellschaft;
c) Nachdem er so viele Jahre mit einer elektronischen Schaltung gefahren war, war es an der Zeit, ihm die Attraktivität und herausragende Leistung der neuen mechanischen GRX vor Augen zu führen.
Interessant ist, dass wir dieses Gespräch, das im technologischen Wettlauf des Radsports fehl am Platz zu sein scheint, überhaupt nur aufgrund Laurens' anfangs so zögerlichen Reaktion führen.
Er lacht: „Ich war skeptisch, das stimmt. Ich war so sehr an die Di2 gewöhnt, dass sich dieser Wechsel wie ein Rückschritt anfühlte. Da kamen natürlich Zweifel auf. Doch als wir mein Fahrrad mit der RX820 1x12 ausstatteten, war ich erst überrascht und dann beim Fahren absolut begeistert.“
Er erzählt uns von dem abgelegensten Bahnhof im Vereinigten Königreich. Es war der Abend vor der ersten Further Scotland, einer 700 km langen Bikepacking-Rallye über gemischtes Terrain und 9.000 Höhenmeter. Es war Oktober und der Wind heulte, als er sich – einigermaßen besorgt – für die Nacht einquartierte.
Er war drauf und dran, sich auf etwas einzulassen, auf das die Beschreibung „Abenteuer“ wohl am besten passt.
Ein Rennen, das er später mit der mechanischen GRX-Gruppe gewinnen sollte – und das trotz Riesenproblem mit der Elektronik.
Aber dazu später mehr.