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In diesem Artikel:

  • Routenplaner Erwin Sikkens plaudert über die Besonderheiten seiner REBOUND-Strecke.
  • Erfahre mehr über die „perfekte“ REBOUND-Tour.
  • Finde endlich heraus, was die niederländischen Gravel-Fahrer mit „Genieten“ meinen!

 

Lerne Erwin Sikkens kennen, den niederländischen Gravel-Fahrer, der gerade REBOUND gemeistert hat. 

 

„2022 bin ich das UNBOUND gefahren und war nicht gerade der Schnellste. Es war schon dunkel, als ich kurz vor Mitternacht ins Ziel kam. Und trotzdem wurde ich empfangen, als hätte ich das Rennen gewonnen. Musik. Jubel. Jemand reichte mir direkt hinter der Ziellinie ein Bier. Es war, als wäre ich nach Hause gekommen. Das Gleiche wollte ich beim REBOUND erreichen. Ich wollte, dass alle eine solche Erfahrung machen.“

 

Und ist dir das gelungen?

 

„Und wie!” 

Erwin Sikkens plant das perfekte REBOUND Event

Die Vorbereitung hierfür zog sich über ganze zwei Jahre. Als Sikkens' REBOUND 2024 kurzfristig abgesagt wurde, machte er das Beste aus der Situation und packte praktisch zwei Jahre Spaß in sein Event. Als Location wählte er De Meet, ein SHIMANO Service Center am Fluss IJssel, den die Gruppe dann auf ihrer Fahrt in die malerische Veluwe, ein Waldgebiet in unmittelbarer Nähe von Erwins Wohnort, überquerte.

„Ich habe diese Route letztes Jahr zusammengestellt und seitdem Stück für Stück weiterentwickelt. Es gibt hier in der Umgebung so viel Natur. Bei der Planung gehe ich so vor: Ich suche mir einen weit entfernten Zielpunkt aus, den wir für unsere offizielle 100-Meilen-Strecke in Komoot erreichen wollen. Dann schaue ich mir eine ganze Reihe schöner Orte an und bastle an der Strecke, bis ich das Gefühl habe, dass sie für jeden etwas Besonderes bietet. Und das sowohl für Leute aus der Gegend als auch von weiter her.“

 

So wie ein Rahmen ein Foto in ein Kunstwerk verwandeln kann, kann eine Streckenführung durch ein angrenzendes Waldgebiet die Tour zu etwas Magischem machen. Sikkens Strecke bot von allem etwas. Üppiges Grün in ruhiger Waldlandschaft, eine hervorragende Pause auf halber Strecke, organisiert vom SHIMANO Service Center Stappenbelt – mit Snacks und Kaffee für alle – und ein grandioses Finale mit DJ, Burgern und lokalem Craft-Bier.

 

Und wie ist es gelaufen?

„Da fange ich am besten hiermit an: Unter den Teilnehmern waren Einheimische und Leute von überall her. Die Leute buchten Hotels, und ein Mann parkte am Tag vor dem REBOUND seinen Van direkt vor dem Service Center. Als ich am Samstagmorgen eine halbe Stunde vor dem Rennen ankam, stieg er total lässig aus seinem Van, kaute an einem bescheidenen Frühstücksbrötchen, zog sich im Umkleideraum des Service Centers um und war startklar.

 

„Insgesamt hatten wir 45 Teilnehmer. Einige waren schnell und beendeten die 100 Meilen um die Mittagszeit – wir waren um sechs Uhr morgens, der Startzeit des UNBOUND, losgefahren, andere hingegen fuhren gemächlicher. Das Besondere war, dass wir alle – trotz des völlig unterschiedlichen Tempos – an der Raststätte auf halber Strecke eine Verschnaufpause einlegten. Selbst die Rennfahrer gönnten sich eine halbe Stunde Pause.

 

Im dämmrigen Morgenlicht machte sich die Gruppe von Fahrern auf den Weg. Sie überquerten den Fluss und radelten durch das bewaldete Flachland im Osten der Niederlande. Das Morgenlicht brach herein, der Himmel war blau, und schon waren sie vier Stunden unterwegs, ohne Reifenpannen, dafür bestens gelaunt. Wenn ein Teil der Gruppe zurückfiel, wurde das Tempo angepasst. Obwohl sich die meisten nicht kannten, entwickelte sich unter den REBOUND-Fahrern ein Gefühl der Verbundenheit, denn sie verfolgten alle das gleiche Ziel: das ultimative Gravel-Erlebnis. 

Wir kennen dich als jemanden mit Wir-schaffen-das-Mentalität. Von der Planung 300 km langer Routen durch die kleinen niederländischen Wälder bis hin zum Inselhüpfen im Norden. Was bewirkt deine positive Einstellung deiner Meinung nach bei den Abenteuern, die du erlebst?

 

„Ich denke, das Klischee, dass man 100 % der Chancen verpasst, wenn man sie nicht ergreift, trifft durchaus zu. Am Anfang mag es schwierig sein, aber es gibt Erlebnisse da draußen, die, so unwahrscheinlich das auch sein mag, zu völlig neuen Möglichkeiten führen können, das Leben zu feiern. Du kannst es heute schaffen. Du musst nur losfahren. Das zeigt dieses Event.

„Graveln hat etwas Magisches, es ist beflügelnd. Man entdeckt etwas, das über Geschwindigkeit und Leistung hinausgeht. Das, was die Niederländer ‚Genieten‘ nennen. Die Tatsache, dass so viele Menschen die Green Divide fahren, also 300 km, und das schaffen, bedeutet, dass das Fehlen von Zeitdruck etwas Tiefgründigeres bewirkt. Wenn man das schaffen kann, gibt es keine Grenzen.“

 

Wie wirkt sich moderne Technologie deiner Meinung nach auf das Fahrvergnügen aus?

 

„Weißt du, es geht nicht um Watt oder Leistung. Das ist nicht das Wesentliche. Ich glaube nicht, dass Technologie dazu dient, deine Anstrengung zu minimieren, sondern dass sie dich der Natur näher bringt. Das gilt für die Routenplanung, und bei der elektronischen Schaltung sehe ich das genauso. Di2 macht das Leben ein bisschen einfacher.“