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- 07/05/2025
Eine tadellos funktionierende Schaltung beeinflusst neben der Performance auch den Spaß-Faktor auf dem Rennrad, lässt dich sorgenfrei steile Anstiege und rasante Abfahrten bewältigen, die Natur und die Freiheit der vor dir liegenden Straße genießen.
Damit sich die Kette auch unter schwierigsten Bedingungen schnell und geschmeidig zwischen die verschiedenen Ritzeln und Kettenblättern hin- und herbewegt, bedarf es ein regelmäßiges Feintuning von Schaltwerk und Umwerfer.
Das kann im ersten Moment etwas kompliziert klingen, ist aber alles andere als ein Hexenwerk. Die hohe Verarbeitungsqualität und High-End-Technologien von SHIMANO Komponenten sind beste Voraussetzungen für ein sorgenfreies Schalten. Mit der folgenden Schritt-für-Schritt-Anleitung ist deine Schaltung jederzeit bereit für Aktion.
Ein Hinweis vorweg:
Auf der SHIMANO Website stehen Benutzer- und Händlerhandbücher zu allen aktuellen Schaltwerken und Umwerfern zur Verfügung. Solltest du weitere Informationen zur Einstellung benötigen, kannst du dein spezifisches Modell und alle dazugehörigen Handbücher hier finden:
Schaffst du es anhand unserer Tipps nicht dein Schaltwerk und Umwerfer erfolgreich einzustellen, können der Grund dafür ein verbogenes Schaltauge, Leitblech oder Schaltkäfig sein, sowie eine starke Abnutzung von Kette, Ritzel und Kettenblätter. Hier empfehlen wir einen Besuch beim Händler deines Vertrauens, der das Problem identifizieren und mit SHIMANO Originalteilen weiterhelfen kann.
Was wird benötigt?
Was kommt zuerst, Umwerfer oder Schaltwerk?
Der Umwerfer kann erst dann eingestellt werden, wenn das Schaltwerk problemlos über die komplette Bandbreite der Kassette arbeitet. Deshalb fangen wir mit dem Schaltwerk an.
Um ein SHIMANO Schaltwerk einzustellen, müssen drei Dinge beachtet werden:
In den folgenden 4 Schritten werden wir alle drei Punkte überprüfen und bei Bedarf nachjustieren.
Die Endanschläge verhindern, dass die Kette über das größte oder kleinste Ritzel hinaus „ins Leere“ fällt. Die Anschläge werden über zwei Schrauben eingestellt, die mit einem „H“ (High) oder „L“ (Low) gekennzeichnet sind.
Es wird mit dem äußeren Anschlag und der H-Schraube begonnen. Dafür wird zuerst die Spannung vom Schaltzug genommen: Du schaltest auf das kleinste Ritzel und drehst die Feineinstellschraube für die Zugspannung im Uhrzeigersinn komplett nach innen.
Jetzt kann das Schaltwerk anhand der H-Schraube das Schaltwerk in die richtige Position gebracht werden. Drehst du die H-Schraube im Uhrzeigersinn, wandert das Schaltwerk nach links und entgegen des Uhrzeigersinns nach rechts. Der äußere Endanschlag ist dann korrekt eingestellt, wenn sich die Leitrolle Schaltwerks direkt unter des kleinsten Ritzels befindet.
Die Zugspannung wird mit der Feineinstellschraube am Schaltwerk angepasst und ist für einen zielgenauen Wechsel von Ritzel zu Ritzel ohne Verzögerung oder „Rattern“ verantwortlich.
Drehe die Kurbel (dafür muss das Hinterrad sich frei bewegen können) und versuche vom kleinsten auf das nächstgrößte Ritzel zu schalten. Gleitet die Kette nicht nach oben oder fällt nach kurzer Zeit wieder auf das untere Ritzel, ist die Zugspannung zu gering. Um die Zugspannung zu erhöhen, musst du die Feineinstellschraube gegen den Uhrzeigersinn drehen. Hier gehst du schrittweise vor, jeweils eine halbe Umdrehung, bis die Kette sauber auf dem nächsten Ritzel läuft. Ist das der Fall, wiederhole den gleichen Vorgang vom zweiten auf das dritte Ritzel und danach Schalte durch das komplette Ritzelpaket.
Schafft es die Kette nicht auf das größte Ritzel, überspringt einen Gang oder fällt beim Runterschalten nicht oder nur verzögert nach unten, muss die Zugspannung verringert werden.
Drehe die Kurbel und Schalte auf das größte Ritzel. Der innere Endanschlag ist dann korrekt eingestellt, wenn die Mitte der oberen Leitrolle mit der Mitte des größten Ritzels sauber fluchtet. Die Position des Schaltwerks kann mit der L-Schraube angepasst werden, analog zur Einstellung des äußeren Anschlags. Um die Einstellung zu prüfen, drücke das Schaltwerk mit der Hand in Richtung größtes Ritzel. Die Leitrolle sollte trotz Druck weiterhin eine Linie mit dem Ritzel bilden.
Zuletzt wird mit der B-Schraube die Umschlingung eingestellt, also der Abstand zwischen der Leitrolle und dem größten Ritzel der Kassette. Dafür muss die Kette auf das kleinste Kettenblatt und das größte Ritzel gebracht werden. Der optimale Abstand zwischen Leitrolle und Ritzel hängt vom Modell ab (je nachdem beträgt er 5-6 mm, 10 mm oder gerade so, dass keine Berührung erfolgt). Hier sollte man sich die Anleitung des entsprechenden Schaltwerkmodells anschauen (auch auf si.shimano.com zu finden). Ist der Abstand zu gering, kannst du jetzt die B-Schraube um Uhrzeigersinn drehen – das Schaltwerk bewegt sich nach unten/hinten und der Abstand vergrößert sich. Drehst du gegen den Uhrzeigersinn wird der Abstand verringert.
Jetzt sollte dein Schaltwerk die Kette zuverlässig von Ritzel zu Ritzel gleiten lassen und wir können uns dem Umwerfer widmen.
Um einen SHIMANO Umwerfer einzustellen, müssen drei Dinge beachtet werden:
In den folgenden 4 Schritten werden wir alle drei Punkte überprüfen und bei Bedarf nachjustieren.
Begonnen wird mit der richtigen Höhe des Umwerfers. Die untere Kante des äußeren Leitblechs sollte mit 1-3 mm Abstand zu den Spitzen der Zähne des größten Kettenblatts montiert sein. Liegt die Kette auf dem kleinen Kettenblatt lässt sich der Abstand am besten prüfen. Ist der Abstand zu groß, kann dieser mit Hilfe der Montageschraube an der Schelle oder am Rahmen eingestellt werden.
Neben der Höhe ist auch Montageposition wichtig. Im Idealfall sollte das äußere Kettenleitblech perfekt parallel zu den Kettenblättern verlaufen. Diese Einstellung muss nur bei einem Umwerfer mit Schellenmontage überprüft werden - für Umwerfer mit Direkt Mount oder E-Type Montage ist die Montageposition bereits fix vorgegeben.
Schalte auf das kleinste Kettenblatt und das größte Ritzel. Jetzt kannst du mit der L-Schraube den inneren Anschlag des Umwerfers einstellen. Drehst du die L-Schraube im Uhrzeigersinn, bewegt sich der Umwerfer vom Rahmen weg und vice verca. Der innere Endanschlag ist dann korrekt eingestellt, wenn zwischen Kette und dem inneren Leitblech ca. 0,5 mm Platz ist, die Kette sollte also gerade so nicht schleifen.
Um die Zugspannung einzustellen, muss zuerst in die Gangstellung geschaltet werden, bei der der Hebel von der oberen Position zur T-Trimm-Position befördert wird.
Die Zugspannung kann jetzt mithilfe der Zugeinstellschraube so eingestellt werden, dass die Anzeigelinien an der Halterung und am inneren Parallelogrammkörper miteinander fluchten. Betätige anschließend den Hebel und schalte in die niedrigste Position und kontrolliere erneut die Anzeigeposition an der T-Trimm-Position.
Zum Abschluss ist der äußere Endanschlag an der Reihe. Den Anschlag stellst du mit der H-Schraube ein. Schalte die Kette auf das größte Kettenblatt und das kleinste Ritzel. Die Kette sollte in dieser Position gerade so schleiffrei am äußeren Leitblech vorbeilaufen. Wenn du jetzt kurbelst und weiter Druck auf den Schalthebel ausübst, darf sich der Umwerfer nicht weiter nach außen bewegen, da sonst die Kette vom Kettenblatt fällt. Bewegt sich der Umwerfer weiter nach außen, kannst du durch drehen der H-Schraube im Uhrzeigersinn den Anschlag begrenzen.
Fertig! Nun sollte deine Schaltung einwandfrei funktionieren und die Kette durch die komplette Bandbreite sanft und zielgenau von Gang zu Gang klettern. Am besten du probierst die Schaltung direkt bei einer spätsommerlichen Fahrradtour aus, damit du sichergehen kannst, dass dein Rad ab sofort jederzeit Einsatzbereit ist. Das Werkzeug nicht vergessen, falls noch eine kleine Anpassung zur perfekten Einstellung fehlt. Wir wünschen viel Spaß!